Thunderbolt 4 ist noch gar nicht so lange im Dienst und doch steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern – die ersten Thunderbolt 5 Docks wurden gesichtet und sollen demnächst erscheinen.
Während beim Sprung von Thunderbolt 3 auf Thunderbolt 4 vor allem an Details gearbeitet wurde, bringt Thunderbolt 5 größere Änderungen.
Docks können nun statt 40 GBit/s mit bis zu 80 Gbit/s angebunden werden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist neu bei Thunderbolt 5?
Folgendes sind die Minimal-Vorraussetzungen, um eine Thunderbolt 5-Zertifizierung zu erhalten:
Geschwindigkeit bzw. Bandbreite:
- 80 Gbit/s im synchronen Modus
- Bandwidth Boost mit 120 Gbit/s (Boost-Seite) und 40 Gbit/s (Gegenseite) im asynchronen Modus
- … im Vergleich zu 40 Gbit/s bei TB4 (ohne Unterstützung für asynchronen Modus)
Anzahl der Bildschirme und Auflösung / Bildwiederholfrequenz:
- 3 x 4K @ 144 Hz oder 2 x 8K @ 60 Hz
- … im Vergleich zu 2 x 4K @ 60 Hz oder 1 x 8K @ 30 Hz bei TB4
Ladeleistung / Power Delivery:
- Minimum: 120 Watt PD
- Maximum: bis zu 240 Watt PD (siehe auch 240 Watt-Ladegerät)
- PD 3.1-Protokoll
Technische Unterschiede:
- PAM 3-Modulation
- basiert auf USB4 2.0 und PCIe 4.0
- unterstützt DisplayPort 2.1
- abwärtskompatibel zu Thunderbolt 4, Thunderbolt 3…
- ebenfalls kompatibel zu USB4, USB 3.x…
Die Neuerungen bei Thunderbolt 5 können sich sehen lassen – Intel liefert deutlich mehr Änderungen aus als dies z.B. bei Thunderbolt 4 der Fall war.
Dennoch braucht natürlich nicht jeder gleich ein neues Thunderbolt 5 Dock.
Es ist auch noch gar nicht so lange her, seitdem ich eine Liste der ersten Thunderbolt 4 Docks bei mir Blog eingestellt habe.
In folgenden Use-Cases profitieren Anwender besonders von dem neuen Standard:
- viele externe Bildschirme mit hoher Auflösung
- 8K-Monitor
- Anbindung von externem High-Performance-Speicher (z.B. M.2-SSD)
- externe Grafikkarten
Ich habe mir erst im letzten Jahr ein neues TB4-Dock angeschafft – und werde 2024 nicht direkt auf ein TB5-Dock umsteigen.
Patrick Woessner, Autor bei Tech Junkies
Ich gehe persönlich auch davon aus, dass direkt zum Release der ersten Anschlussstationen Preise von ca. 400,- € realistisch sein dürften.
Da darf man sich natürlich überlegen, ob sich das für den persönlichen Use-Case lohnt.
Thunderbolt 5 Docks – Release Liste
Lieferbar sind derzeit noch keine Thunderbolt 5 Docks – doch es gibt die ersten Ankündigungen.
j5create JTD5172 (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
1 x 8K @ 144 Hz / 2 x 8K @ 60 Hz / 2 x 4K @ 240 Hz
Steckplatz für M.2-SSD (PCIe 4.0)
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, SD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-A
HyperDrive Next Thunderbolt 5 Dock HD2030 (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
3 x 4K @ 144 Hz
5 Gbit-LAN, CFexpress-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-ASonnet Echo 12 Thunderbolt 5 SSD – bisher nur als Vorschau (IBC Amsterdam)
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, SD-Kartenleser
PCIe 4.0 x4 M.2 NVMe-SSD-Sockel (bis zu 6.500 MB/s)
Downstream: 4 x TB 5, 4 x USB-AKensington SD5000T5 EQ (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
2 x 8K @ 60 Hz / 3 x 4K @ 144 Hz
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, 2 x SD- / MicroSD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-AUgreen Revodock Thunderbolt 5
Quelle: eigene Recherche – Release-Ankündigungen für TB5-Docks
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, 2 x SD- / MicroSD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 4 x USB-A, 1 x USB-C
Die Kensington SD5000T5 EQ ist immerhin in den USA bereits lieferbar.
Targus mit seiner Hyper-Marke und j5create geben als Verfügbarkeit ihrer Thunderbolt 5 Docks Q2 bzw. Q3 2024 an (das dürfte knapp werden) – ein wenig Geduld ist also noch gefragt.
Auf das Sonnet Echo 12 Thunderbolt 5 SSD gab es bislang nur einen Vorgeschmack – ohne die Nennung eines konkreten Release-Termins.
Ich werde diese Liste mit baldigen Releases ergänzen, sobald neue Dock-Modelle vorgestellt werden.
Übrigens – von Thunderbolt 5-Hubs habe ich bislang noch nichts vernommen.
High-End-Docks im Anmarsch
Es scheint schneller loszugehen als gedacht – die erste Thunderbolt 5-Hardware steht in den Startlöchern.
Ob der notwendige Intel-Chipsatz (Barlow Ridge) überhaupt schon in größeren Stückzahlen verfügbar wäre, das wage ich noch zu bezweifeln.
Die ganz große Eile dürften die Zubehör-Hersteller auch noch nicht verspühren.
Denn Docks, Hubs und weiteres Zubehör sind die eine Sache. Aber dafür braucht es natürlich auch die passenden Host-Geräte, die das High-End-Zubehör ausreizen können.
Host-Geräte sind vor allem Laptops – das ist Thunderbolt traditionell am weitesten verbreitet.
Und da dauert es noch.
Einzig das Razer Blade 18 (gelistet bei Amazon) (Version 2024) ist hier bereits zu nennen – mit 1 x TB5 und entweder 80 Gbit/s (synchron) oder 120 Gbit/s + 40 Gbit/s (asynchron).
Weitere Laptops mit Thunderbolt 5 sind noch nicht verfügbar und es dürfte noch eine Weile dauern, bis sich das allmählich ändert.
Intel hat jedenfalls mit den Lunar Lake Laptop-CPUs nicht zum großen Wurf ausgeholt. Unbedingt vielversprechend sieht es auch für die Arrow Lake Desktop-CPUs nicht aus.
Apple hat bislang noch nichts verlauten lassen – so bleibt abzuwarten ob die nächsten Mac-Modelle wie z.B. neue MacBooks bereits über Thunderbolt 5 verfügen.
Mit einem Thunderbolt 5 Dock darf man natürlich trotzdem liebäugeln, müßte dann jedoch damit Vorlieb nehmen, dass dieses nur über die Thunderbolt 4- oder Thunderbolt 3-Abwärtskompatibilität angebunden werden kann.
Das funktioniert zwar. Jedoch steht nicht der vollständige Leistungsumfang zur Verfügung.