Thunderbolt 5 Docks - die ersten Docks stehen in den Startlöchern
Hardware

Thunderbolt 5 Docks – die ersten Docks mit 80 GBit/s-Anbindung

Bild: Depositphotos / © split271992

Thunderbolt 4 ist noch gar nicht so lange im Dienst und doch steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern – die ersten Thunderbolt 5 Docks wurden gesichtet und sollen demnächst erscheinen.

Während beim Sprung von Thunderbolt 3 auf Thunderbolt 4 vor allem an Details gearbeitet wurde, bringt Thunderbolt 5 größere Änderungen.

Docks können nun statt 40 GBit/s mit bis zu 80 Gbit/s angebunden werden.

Was ist neu bei Thunderbolt 5?

Folgendes sind die Minimal-Vorraussetzungen, um eine Thunderbolt 5-Zertifizierung zu erhalten:

Geschwindigkeit bzw. Bandbreite:

  • 80 Gbit/s im synchronen Modus
  • Bandwidth Boost mit 120 Gbit/s (Boost-Seite) und 40 Gbit/s (Gegenseite) im asynchronen Modus
  • … im Vergleich zu 40 Gbit/s bei TB4 (ohne Unterstützung für asynchronen Modus)

Anzahl der Bildschirme und Auflösung / Bildwiederholfrequenz:

  • 3 x 4K @ 144 Hz oder 2 x 8K @ 60 Hz
  • … im Vergleich zu 2 x 4K @ 60 Hz oder 1 x 8K @ 30 Hz bei TB4

Ladeleistung / Power Delivery:

  • Minimum: 120 Watt PD
  • Maximum: bis zu 240 Watt PD (siehe auch 240 Watt-Ladegerät)
  • PD 3.1-Protokoll

Technische Unterschiede:

  • PAM 3-Modulation
  • basiert auf USB4 2.0 und PCIe 4.0
  • unterstützt DisplayPort 2.1
  • abwärtskompatibel zu Thunderbolt 4, Thunderbolt 3…
  • ebenfalls kompatibel zu USB4, USB 3.x…

Die Neuerungen bei Thunderbolt 5 können sich sehen lassen – Intel liefert deutlich mehr Änderungen aus als dies z.B. bei Thunderbolt 4 der Fall war.

Vergleich - Thunderbolt 4 vs. Thunderbolt 5 (Bild via Intel Corporation)
Bild: Intel Corporation, aus Pressemitteilung Thunderbolt 5, abrufbar hier

Dennoch braucht natürlich nicht jeder gleich ein neues Thunderbolt 5 Dock.

Es ist auch noch gar nicht so lange her, seitdem ich eine Liste der ersten Thunderbolt 4 Docks bei mir Blog eingestellt habe.

In folgenden Use-Cases profitieren Anwender besonders von dem neuen Standard:

  • viele externe Bildschirme mit hoher Auflösung
  • 8K-Monitor
  • Anbindung von externem High-Performance-Speicher (z.B. M.2-SSD)
  • externe Grafikkarten

Ich habe mir erst im letzten Jahr ein neues TB4-Dock angeschafft – und werde 2024 nicht direkt auf ein TB5-Dock umsteigen.

Kommentar von Patrick Woessner, Autor bei Tech Junkies

Ich gehe persönlich auch davon aus, dass direkt zum Release der ersten Anschlussstationen Preise von ca. 400,- € realistisch sein dürften.

Da darf man sich natürlich überlegen, ob sich das für den persönlichen Use-Case lohnt.

Thunderbolt 5 Docks – Release Liste

Lieferbar sind derzeit noch keine Thunderbolt 5 Docks – doch es gibt die ersten Ankündigungen.

j5create JTD5172 (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
1 x 8K @ 144 Hz / 2 x 8K @ 60 Hz / 2 x 4K @ 240 Hz
Steckplatz für M.2-SSD (PCIe 4.0)
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, SD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-A

HyperDrive Next Thunderbolt 5 Dock HD2030 (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
3 x 4K @ 144 Hz
5 Gbit-LAN, CFexpress-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-A

Sonnet Echo 12 Thunderbolt 5 SSDbisher nur als Vorschau (IBC Amsterdam)
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, SD-Kartenleser
PCIe 4.0 x4 M.2 NVMe-SSD-Sockel (bis zu 6.500 MB/s)
Downstream: 4 x TB 5, 4 x USB-A

Kensington SD5000T5 EQ (siehe hier)
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
max. 140 Watt PD
2 x 8K @ 60 Hz / 3 x 4K @ 144 Hz
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, 2 x SD- / MicroSD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 3 x USB-A

Ugreen Revodock Thunderbolt 5
80 GBit/s bzw. 120 Gbit/s mit Bandwidth Boost
2.5 Gbit-LAN, 3.5 mm Audio, 2 x SD- / MicroSD-Kartenleser
Downstream: 3 x TB5, 4 x USB-A, 1 x USB-C

Quelle: eigene Recherche – Release-Ankündigungen für TB5-Docks

Die Kensington SD5000T5 EQ ist immerhin in den USA bereits lieferbar.

Targus mit seiner Hyper-Marke und j5create geben als Verfügbarkeit ihrer Thunderbolt 5 Docks Q2 bzw. Q3 2024 an (das dürfte knapp werden) – ein wenig Geduld ist also noch gefragt.

Auf das Sonnet Echo 12 Thunderbolt 5 SSD gab es bislang nur einen Vorgeschmack – ohne die Nennung eines konkreten Release-Termins.

Ich werde diese Liste mit baldigen Releases ergänzen, sobald neue Dock-Modelle vorgestellt werden.

Übrigens – von Thunderbolt 5-Hubs habe ich bislang noch nichts vernommen.

High-End-Docks im Anmarsch

Es scheint schneller loszugehen als gedacht – die erste Thunderbolt 5-Hardware steht in den Startlöchern.

Ob der notwendige Intel-Chipsatz (Barlow Ridge) überhaupt schon in größeren Stückzahlen verfügbar wäre, das wage ich noch zu bezweifeln.

Die ganz große Eile dürften die Zubehör-Hersteller auch noch nicht verspühren.

Denn Docks, Hubs und weiteres Zubehör sind die eine Sache. Aber dafür braucht es natürlich auch die passenden Host-Geräte, die das High-End-Zubehör ausreizen können.

Host-Geräte sind vor allem Laptops – das ist Thunderbolt traditionell am weitesten verbreitet.

Und da dauert es noch.

Einzig das Razer Blade 18 (gelistet bei Amazon) (Version 2024) ist hier bereits zu nennen – mit 1 x TB5 und entweder 80 Gbit/s (synchron) oder 120 Gbit/s + 40 Gbit/s (asynchron).

Weitere Laptops mit Thunderbolt 5 sind noch nicht verfügbar und es dürfte noch eine Weile dauern, bis sich das allmählich ändert.

Intel hat jedenfalls mit den Lunar Lake Laptop-CPUs nicht zum großen Wurf ausgeholt. Unbedingt vielversprechend sieht es auch für die Arrow Lake Desktop-CPUs nicht aus.

Apple hat bislang noch nichts verlauten lassen – so bleibt abzuwarten ob die nächsten Mac-Modelle wie z.B. neue MacBooks bereits über Thunderbolt 5 verfügen.

Mit einem Thunderbolt 5 Dock darf man natürlich trotzdem liebäugeln, müßte dann jedoch damit Vorlieb nehmen, dass dieses nur über die Thunderbolt 4- oder Thunderbolt 3-Abwärtskompatibilität angebunden werden kann.

Das funktioniert zwar. Jedoch steht nicht der vollständige Leistungsumfang zur Verfügung.

Patrick Woessner

Ich bin Patrick und hier blogge ich zu verschiedenen Themen rund um Technik, Gadgets und mehr. Früher hatte ich gleich mehrere Blogs zu diesem Thema. Mittlerweile steht Tech Junkies im Mittelpunkt.

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