ARM-Laptop
Hardware

ARM-Laptop – Apple Silicon und Qualcomm Snapdragon X Elite

Bild: Depositphotos / © sasun.buxdaryan

Gab es lange Zeit Laptops entweder mit einem x64-Prozessor von AMD oder Intel, so hat sich einiges getan – alternativ kommt auch ein Laptop mit ARM-Prozessor in Frage.

Die ARM-Architektur galt schon immer als effizient und stromsparend – entsprechende Mobilprozessoren stecken seit vielen Jahren in Smartphones und Tablets.

Bei der Leistung hatte die x64-Architektur jedoch lange die Nase vorne – was sich jedoch ändert.

Den Anfang hat Apple mit seinen Apple Silicon-SoCs (M1, M2 und M3) gemacht und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie leistungsfähig ein ARM-Laptop sein kann.

Mit dem Qualcomm Snapdragon X Elite wagt nun auch Qualcomm einen neuen Anlauf.

ARM-Laptop – verfügbare und angekündigte Modelle

MacBook mit Apple Silicon

Apple hat ein etabliertes Portfolio mit ARM-Architektur. Zum Einsatz kommen dabei die hauseigenen Apple Silicon-Chips, wobei der M3 die dritte Generation darstellt, die im 3-nm-Verfahren gefertigt wird.

Die Basisversion besteht aus 4 Performance- und 4 Effizienzkernen. Weiterhin gibt es den M3 Pro und den M3 Max mit zusätzlichen Prozessorkernen und höherer Leistung.

Auch die Software stimmt.

Von Anfang an war macOS inkl. aller mitgelieferten Apps von Apple auf ARM64 abgestimmt – das gilt für macOS Big Sur und neuere macOS-Versionen.

Mittlerweile haben auch die gängigen App-Entwickler nachgezogen – zumindest für Apps, die aktiv weiterentwickelt werden, dürfte gelten: Mittlerweile sind diese für Apple Silicon optimiert.

Hardwareseitig gibt z.B. das MacBook Air mit aktuellem M3-Chip.

Im Gegensatz zu den MacBook Pro-Modelle ist das MacBook Air passiv gekühlt, kommt also ganz ohne zusätzlichen Lüfter aus.

ARM-typisch stimmt die Akkulaufzeit – Apple nennt bis zu 18 Stunden für das MacBook Air. In der Praxis ist ein voller Arbeitstag ohne Ladegerät problemlos machbar.

Auch bei der Leistung gibt es wenig zu meckern.

Apple MacBook Air (13,6“, M3-Chip))
Produktbild zu Apple MacBook Air (13,6“, M3-Chip))
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Das aktuelle MacBook Air erscheint mit dem leistungsstarken M3-Chip - der mittlerweile dritten Auflage der hauseigenen ARM-Chips von Apple.
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Laptop mit Qualcomm Snapdragon X Elite

Der Qualcomm Snapdragon X Elite ist eine 12-Kern-CPU (allesamt Hochleistungskerne, Oryon-Design), die LPDDR5X-Speicher ansteuert und über eine integrierte Adreno-GPU verfügt.

Die Taktfrequenz beträgt 3,8 GHz bzw. im Boost max. 4,3 GHz (auf zwei Kernen).

Derzeit hat es noch kein Qualcomm Snapdragon X Elite-Laptop zur Marktreife gebracht.

Als Partner werden Acer, Asus, Dell oder Samsung genannt – so soll z.B. demnächst Samsung Galaxy Book 4 Edge mit Qualcomm Snapdragon X Elite erscheinen.

Erste Benchmark-Leaks sind vielversprechend – so würde das noch nicht offiziell angekündigte Samsung Galaxy Book 4 Edge mit Qualcomm Snapdragon X Elite aktuelle Mobil-CPUs von Intel und AMD schlagen und bliebe nur knapp hinter dem Apple M3 zurück.

Das ist eine interessante Möglichkeit für Anwender, die sich im Apple-Universum nicht zu Hause fühlen und einem ARM-Laptop für Windows oder Linux suchen.

Die Betriebssysteme kriegt kann man zwar auch auf einem MacBook mit z.B. einem Apple M3 zu laufen – ist dies der hauptsächliche Use-Case, muss es jedoch keine Apple-Hardware sein. Der große Vorteil da ist schließlich, dass diese eng auf das hauseigene macOS abgestimmt ist.

Weitere Laptops mit ARM-Prozessor

Einige weitere Versuche, ARM-Laptops mit Windows 10 oder Windows 11 für den Massenmarkt aufzulegen, gab es bereits.

  • Qualcomm Snapdragon 8cx Gen3 – der frühere Wurf von Qualcomm gelang nicht wirklich, es erschienen jedoch Laptops wie z.B. das Lenovo ThinkPad X13s (gelistet bei Amazon), was mit langer Akkulaufzeit punkten konnte.
  • Qualcomm Kryo und Snapdragon – eigentlich für Smartphone und Tablet ausgelegt, werden jedoch auch in Laptops und Chromebook-Modelle verbaut, wie z.B. dem Acer Chromebook Spin 513 (gelistet bei Office Partner) mit Snapdragon 7c.
  • Samsung Exynos – es gibt immer wieder Gerüchte, dass Samsung an einem ARM-basierten Chip für die Galaxy Book-Serie arbeitet. Erschienen ist dieser jedoch (noch) nicht.
  • MediaTek Kompanio – auch MediaTek entwickelt ARM-Chips für Laptops. Diese kommen bislang jedoch ausschließlich in Chromebooks, also dem günstigen Einstiegssegment, zum Einsatz. Beispiel dafür: ASUS Chromebook CM14 (gelistet bei Amazon).
  • Huawei Kirin – gut möglich, dass Huawei nur ARM-Laptops mit hauseigenen Kirin-Chips wie z.B. den Kirin 9006C auflegt, weil das Unternehmen strengen US-Sanktionen unterliegt. Entsprechende Laptops sind für den chinesischen Markt bestimmt.

Entsprechende Modell konnten sich jedoch entweder nicht durchsetzen, wurden nie herausgebracht oder bedienen nur eine gewisse Nische.

Betriebssysteme für die ARM64-Architektur

Windows 10 und Windows 11 für ARM

Microsoft ist mittlerweile auch für ARM vorbereitet – so gibt es Windows 11 ARM und Windows 10 ARM.

Eine Reihe von Einschränkungen gibt es zwar.

So gibt es Einschränkungen bei der Kompatibilität von Programmen bzw. Apps – x64-Apps funktionieren nicht, der Entwickler muss eine Version für ARM-basiertes Windows anbieten.

Gleiches gilt für Hardwareentwickler – diese müssen ARM64-Treiber zur Verfügung stellen.

Auch bei der Kompatibilität von Spielen gibt es Einschränkungen – z.B. wenn diese eine OpenGL-Version größer 3.3 verwenden.

macOS für ARM

Apple hat softwareseitig eine reibungslose Umstellung auf die ARM64-Architektur hingelegt.

Dafür das Unternehmen aus Cupertino jedoch auch die besten Karten: Schließlich kontrolliert Apple traditionell Hardware und Software, hat also die Möglichkeit, die Software ganz genau auf die hauseigene Hardware abzustimmen.

Gängige Software war frühzeitig auf ARM-Mac-Modelle abgestimmt.

Und für ältere Software war dennoch kein Schluss: Mit Rosetta 2 liefert Apple eine Emulationsschicht mit, die es erlaubt, ältere Mac-Software weiter zu betreiben. Und dies funktioniert richtig gut.

Linux für ARM

Linux mit ARM64 – das ist seit über einem Jahrzehnt Realität.

Die ARM64-Architektur wurde bereits mit dem Linux-Kernel 3.7 unterstützt (erschien im Dezember 2022) – und seitdem hat die ARM-Unterstützung große Fortschritte gemacht.

Zwar bieten nicht alle Linux-Distributionen ARM64-Unterstützung.

Bei populären Distributionen wie Debian, Ubuntu, Fedora oder CentOS sind jedoch für ARM64 erhältlich.

Weitere ARM-Laptops im Anmarsch

Das Jahr 2024 wird interessant.

Einerseits hat Intel mit Lunar Lake neue x64-CPUs für Laptops im Köcher. Andererseits könnte sich bei Laptops mit ARM-Prozessor etwas tun.

Apple steht hier bereits gut da, das aktuelle MacBook Air erscheint z.B. bereits mit dem M3, der dritten Generation des ARM-basierten Apple Silicon.

Wer Windows oder Linux auf einem Laptop nutzen möchte, hat noch weniger Auswahl.

Klar, die Betriebssystem lassen sich alternativ auch auf Apple-Geräten wie dem MacBook Air installieren. Aber für Apple spricht ja gerade das eng auf die Hardware abgestimmte macOS.

Die Hoffnungen ruhen hier Qualcomm Snapdragon X Elite.

Erste Benchmarks stimmen jedenfalls zuversichtlich.

Frühere Würfe wie der Qualcomm Snapdragon 8cx Gen3 waren zwar nicht schlecht, konnte jedoch eher mit Energieeffizienz (also langer Akkulaufzeit) statt hoher Leistung punkten.

Diverse Hersteller haben einen ARM-Laptop auf Basis des Qualcomm Snapdragon X Elite angekündigt – man hört z.B. von Acer, Asus, Dell oder Samsung, die allesamt mit Windows 11 erscheinen dürften.

Hoffnung besteht also, dass sich künftig auch die ein oder andere gute Möglichkeit für einen ARM-Laptop mit Windows oder Linux bietet.

Patrick Woessner

Ich bin Patrick und hier blogge ich zu verschiedenen Themen rund um Technik, Gadgets und mehr. Früher hatte ich gleich mehrere Blogs zu diesem Thema. Mittlerweile steht Tech Junkies im Mittelpunkt.

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