Im Vergleich zu diversen Android-Smartphones gilt die Update-Politik von Apple als vorbildlich.
So erhalten auch ältere iPhone-Modelle noch gelegentlich Sicherheitsupdates.
Beispiel gefällig: Für das 9 Jahre alte iPhone 5s und das 8 Jahre alte iPhone 6 (unterstützen jeweils max. iOS 12) kam Mitte 2022 noch ein Sicherheitsupdate in Form von iOS 12.5.6.
Apple stopft in älteren iOS-Versionen jedoch nicht mehr alle Sicherheitslücken – da muss schon eine aktuelle Version her. Neue Features gibt es grundsätzlich nicht mehr.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie lange gibt es von Apple iOS-Updates?
- 2 Aktuelle iOS-Versionen mit Sicherheitsupdates
- 3 Wann kommt iOS 18?
- 4 Support-Ende bei Apple – wie lange wird mein iPhone noch unterstützt?
- 5 Rapid Security Responses – künftig weniger iOS-Updates, aber mehr Sicherheitsfixes
- 6 Android vs. iOS – wo gibt es länger Updates?
Wie lange gibt es von Apple iOS-Updates?
Mit der jeweils aktuellen iOS-Version (derzeit ist das iOS 17) unterstützt Apple grundsätzlich mindestens 5 Jahre alte iPhone-Modelle.
Das ist nirgends so festgeschrieben. Jedoch sind es die Erfahrungswerte aus den bisherigen iOS-Releases mit mittlerweile über zehn Jahren Smartphone-Geschichte.
So war auch beim Release von iOS 17 folgendes Muster für das Support-Ende zu sehen:
- iPhone X
(Release September 2017, > 5 Jahre) - iPhone 8
(Release September 2017, > 5 Jahre) - iPhone 8 Plus
(Release September 2017, > 5 Jahre)
Das ist besser als bei vielen Android-Geräten.
Was es bei Apple jedoch nicht gibt, ist ein konkretes Support-Versprechen. Das machen mittlerweile diverse Android-Hersteller (z.B. zwei Jahre Major-Versions, vier Jahre Sicherheitsupdates).
Naja, berechtigte Frage ist, ob das viel wert ist. Denn selbst wenn die Update-Politik bei Android-Smartphones festgeschrieben ist, sieht die Realität teils auch anders aus…
Aktuelle iOS-Versionen mit Sicherheitsupdates
iOS 17 als aktuelle iOS-Version
Wer iOS 16 auf dem iPhone installiert hat, darf sich zurücklehnen.
Die aktuelle iOS-Version erhält sowohl aktiven Support wie auch Sicherheitsupdates.
Jedoch ist ein halbwegs aktuelles iPhone für ein iOS 17-Upgrade erforderlich. Dazu gehören:
iPhone-Modelle mit Face ID:
iPhone XR, iPhone XS, iPhone XS Max, iPhone 11, iPhone 11 Pro, iPhone 11 Pro Max, iPhone 12 mini, iPhone 12, iPhone 12 Pro, iPhone 12 Pro Max, iPhone 13 mini, iPhone 13, iPhone 13 Pro, iPhone 13 Pro Max, iPhone 14, iPhone 14 Plus, iPhone 14 Pro, iPhone 14 Pro Max, iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Pro, iPhone 15 Pro MaxiPhone-Modelle mit Home-Taste:
Quelle: Apple-Webseite / Mit iOS 17 kompatible iPhone-Modelle
iPhone SE (2. Generation), iPhone SE (3. Generation)
Auf iOS 17-kompatiblen iPhone-Modellen kann das jeweils aktuelle Update unter Einstellungen → Softwareupdate → Laden und Installieren eingespielt werden.

Mit einem manuell angestoßenen iOS-Softwareupdate landet die aktuelle Version grundsätzlich schneller auf dem iPhone. Die automatischen Updates hinken oft einige Tage hinterher.
iOS 16 mit Sicherheitsupdates
Nach dem Erscheinen einer neuen Major-Version von iOS (i.e. iOS 17 als aktuelle Version, erschienen im September 2023), erreicht die Vorgänger-Version zwar das Support-Ende (EoL – „end of life“).
Jedoch versorgt Apple die Vorgänger-Version meist noch für einige Monate mit Sicherheitsupdates.
Das ist kurz nach dem Erscheinen von iOS 17 natürlich noch der Fall für iOS 16. So erschien erst am 07.09.2023 noch iOS 16.6.1. Mit dem Update wurden einige Schwachstellen beseitigt.
Ein baldiges Ende mit regelmäßigen Updates für iOS 16 ist jedoch absehbar.
Problematisch ist das vor allem für Besitzer der folgenden iPhone-Modelle:
- iPhone X
- iPhone 8
- iPhone 8 Plus
Denn für diese bleibt ein Upgrade auf iOS 17 verwehrt. Damit gibt es bald keine regelmäßigen Sicherheitsupdate mehr für diese iPhones.
iOS 15 (bald) ohne regelmäßige Updates
iOS 15 ist im Prinzip bereits seit September 2022 ein „altes Eisen“, wird jedoch von Apple derzeit noch auf einem aktuellen Patchlevel gehalten.
So erschien am 11.09.2023 noch iOS 15.7.9. Das dürfte vor allem Besitzer der folgenden iPhone-Modelle erfreuen – denn diese erhielten kein iOS 16 mehr:
- iPhone 6s
- iPhone 6s Plus
- iPhone 7
- iPhone 7 Plus
- iPhone SE (1. Generation)
Jedoch ist nun iOS 17 erschienen. Und das bedeutet: Regelmäßige Updates sind ab sofort nicht mehr zu erwarten.
Gelegentlich liefert Apple jedoch auch für ältere iOS-Version noch Updates aus – insbesondere dann, wenn eine Sicherheitslücke mit hohem Risiko bekannt wird.
Wann kommt iOS 18?
Es dauert noch eine ganze Weile, doch im Prinzip ist schon klar, wann iOS 18 erscheinen dürfte:
Release-Datum für iOS 18:
Quelle: eigene Recherche (Erfahrungswert aus Release der letzten zehn iOS-Versionen)
10.09.2024 bis 20.09.2024
Das ist zwar Spekulation, jedoch eine ziemlich wahrscheinliche.
Denn seit über zehn Jahren gibt es von Apple genau eine iOS-Major-Version pro Jahr, die immer Mitte September erscheint.
Nicht alle iPhone-Modelle unterstützen das Update.
In der Vergangenheit waren 5 Jahre die magische Grenze für den Zugang zu einer neuen iOS-Version. Beim sechsten Geburtstag ist oft Schluss mit iOS-Upgrades.
Auch mit iOS 18 dürften wieder einige iPhone-Modelle das Support-Ende erreichen.
Kritisch dürfte es in jedem Fall werden für:
- iPhone XS
- iPhone XS Max
- iPhone XR
Genaueres muss sich aber erst noch Zeigen – iOS 18 lässt ja auch noch auf sich warten.
Support-Ende bei Apple – wie lange wird mein iPhone noch unterstützt?
Letzte iOS-Version und (voraussichtliches) Support-Ende für das iPhone
Modell | Launch | letzte Version | Support-Ende (Prognose) |
---|---|---|---|
iPhone 15 / 15 Plus / 15 Pro / 15 Pro Max | 09/2023 | iOS 17 | 2029 – 2031 |
iPhone 14 Plus | 10/2022 | iOS 17 | 2028 – 2030 |
iPhone 14 / 14 Pro / 14 Pro Max | 09/2022 | iOS 17 | 2028 – 2030 |
iPhone SE (3. Generation, 2022) | 03/2022 | iOS 17 | 2028 – 2030 |
iPhone 13 / 13 Mini / 13 Pro / 13 Pro Max | 09/2021 | iOS 17 | 2027 – 2029 |
iPhone 12 Mini / iPhone 12 Pro Max | 11/2020 | iOS 17 | 2026 – 2028 |
iPhone 12 / iPhone 12 Pro | 10/2020 | iOS 17 | 2026 – 2028 |
iPhone SE (2. Generation, 2020) | 04/2020 | iOS 17 | 2026 – 2028 |
iPhone 11 / 11 Pro / 11 Pro Max | 09/2019 | iOS 17 | 2025 – 2027 |
iPhone XR | 10/2018 | iOS 17 | 2024 – 2026 |
iPhone XS / XS Max | 09/2018 | iOS 17 | 2024 – 2026 |
iPhone 8 / 8 Plus | 09/2017 | iOS 16 | 09/2023 (nach 6 Jahren) |
iPhone X | 09/2017 | iOS 16 | 09/2023 (nach 6 Jahren) |
iPhone 7 / 7 Plus | 09/2016 | iOS 15 | 09/2022 (nach 6 Jahren) |
iPhone SE (1. Generation, 2018) | 03/2016 | iOS 15 | 09/2022 (nach 6,5 Jahren) |
iPhone 6S / 6S Plus | 09/2015 | iOS15 | 09/2022 (nach 7 Jahren) |
iPhone 6 / 6 Plus | 09/2014 | iOS12 | 09/2019 (nach 5 Jahren) |
iPhone 5C / 5S | 09/2013 | iOS12 | 09/2019 (nach 6 Jahren) |
Baldiges Support-Ende für iPhone XS / XS Max / XR sowie iPhone 8 / 8 Plus?
Das iPhone 11 ist ein derzeit noch weit verbreitetes Modell. Das Launch-Datum war der September 2019 – Sorgen um ein baldiges Update-Ende müssen sich iPhone 11-Nutzer also nicht machen. Erst 2025 (iOS 19, ggf. das letzte Major-Release mit iPhone 11-Unterstützung) oder 2026 (iOS 20) wird es richtig kritisch. Möglich ist aber auch, dass es sogar noch iOS 21 gibt.
Diese drei iPhone-Modelle sind sind im September bzw. Oktober 2018 erschienen – und damit mit Blick auf die iOS-Versorgung bei Apple noch ziemlich jung. Sechs Jahre alt werden die Smartphones erst im Herbst 2024 (iOS 18). Die Unterstützung könnte aber auch erst 2025 (iOS 19) oder später enden.
Beim iPhone X hat 2023 mit iOS 17 die Unterstützung geendet. Das hat Apple auf der Entwicklerkonferenz WWDC bekannt gegeben. iPhone X-Nutzer bleiben also auf iOS 16, für das es noch eine Weile Sicherheitsupdates geben wird.
Auch das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus ist nun gut sechs Jahre alt. Der Launch erfolgte im September 2017. Auf diesen iPhone-Modellen lässt sich iOS 17 nicht mehr installieren. Demnach verbleiben iPhone 8 / iPhone 8 Plus auf iOS 16, für das noch für eine Weile regelmäßige Sicherheitsupdates bereitgestellt werden.
Die gibt es in dokumentierter Form gar nicht. Das ist aber auch nicht schlimm. Im Android-Lager legen Hersteller häufig eine festgeschriebene Update-Politik auf (z.B. zwei neue Android-Versionen, vier Jahre Sicherheitsupdates) – doch dann ändern sich die Pläne. Das ist natürlich wenig wert. Bei Apple gibt es Erfahrungswerte: Mindestens 5 bis 6 Jahre lang darf man auf die jeweils neueste iOS-Version zugreifen. Auch danach gibt es teils noch Sicherheitsupdates und Bugfixes – wie z.B. iOS 12.5.6 für das iPhone 5S (nach 9 Jahren) bzw. das iPhone 6 (nach 8 Jahren). Weiter zurück schaue ich aus einem anderen Grund nicht. Das iPhone 5S kam mit einem A7-SoC daher – und das war der erste Chip mit 64 Bit-Architektur. Ältere 32 Bit-iPhone-Modelle blende ich aus.
Erstmal Ruhe bewahren. Es gibt parallel zur neuesten iOS-Version für einige Monate auch Sicherheitsupdates und Bugfixes für die Vorgängerversion. Besonders schwere Sicherheitslücken und Bugs fixt Apple teils auch noch länger. Das könnte sich künftig sogar noch verbessern dank Rapid Security Responses ab iOS 16. Etwas Zeit bleibt also, um über ein neues iPhone nachzudenken.
Wie lange gibt es nach dem Erscheinen einer neuen iOS-Version noch Sicherheitsupdates für die Vorgängerversion?
Erscheint eine neue iOS-Version, so haben diejenigen iPhone-Modelle, die nicht mehr unterstützt werden, zwar das Support-Ende (EoL – „end of life“) erreicht.
Zum Sicherheitsrisiko werden die Geräte deshalb jedoch noch nicht.
Denn Apple versorgt die Vorgängerversion von iOS parallel noch einige Monate weiter mit Sicherheitsupdates. Neue Features darf man jedoch nicht mehr erwarten.
Wenn besonders schwere Sicherheitslücken bekannt werden, gehen die Apple-Entwickler teils noch weiter zurück. Beispiel dafür ist das angesprochene Sicherheitsupdate iOS 12.5.6, welches Mitte 2022 verteilt wurde. Dieses fixt eine schwere Sicherheitslücke in WebKit (Safari).
iOS 13 erschien bereits im September 2019 – womit die aktive Unterstützung von iOS 12 eigentlich endete.
Hier hat Apple also außer der Reihe knapp drei Jahre später noch einen wichtigen Sicherheitspatch nachgeliefert.
Rapid Security Responses – künftig weniger iOS-Updates, aber mehr Sicherheitsfixes
Ich gehe davon aus, dass Apple auch künftig einmal pro Jahr ein neues Major-Release vorlegt.
Ändern könnten sich jedoch die zahlreichen Minor-Releases.
Derzeit gibt es im Schnitt ca. 1-2 iOS-Updates pro Monat. Diese Betriebssystemupdates können neue Funktionen bringen oder aber nur Bugfixes und Sicherheitsfixes enthalten.
Hier will Apple künftig die Rapid Security Responses ins Spiel bringen (oder auf Deutsch – schnelle Sicherheitsmaßnahmen).

Damit können kleine Sicherheitsfixes auch außerhalb eines regulären Betriebssystemupdates einspielen, so dass diese dem Nutzer im Idealfall schneller zur Verfügung stehen.
Android vs. iOS – wo gibt es länger Updates?
Ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS ist schwierig.
Beim iPhone hält Apple alle Karten in der Hand – die Hardware und das iOS-Betriebssystem.
Im Android-Ökosystem passen die Smartphone-Hersteller Android an ihre Smartphones an und verteilen die Updates selbst. Somit kommt es auf den jeweiligen Hersteller an, wie gut die Android-Update-Politik ausfällt.
Nummer Eins bei Android ist Samsung – und hat eine gute und dokumentierte Update-Politik. Dort gibt es aktuell vier bis fünf Jahre Sicherheitsupdates ab dem Datum der Markteinführung:
Samsung releases monthly, quarterly and biannual firmware security updates on selected Samsung devices listed below.
And select devices launched in 2019 or later will be supported with firmware security updates for a minimum of four (4) years following their global launch, while select newer devices will receive up to five (5) years of security updates.
Monthly, quarterly and biannual firmware security updates will include patches for Android OS related security issues released by Google, as well as, patches for Samsung-specific security issues.
Quelle: Samsung Mobile Security / Security Updates
Damit schließt zumindest Samsung eng zu Apple auf – immerhin vier bis fünf Jahre bis zum Support-Ende für „selected devices“.
Aber Android ist nicht gleich Android.
Beispiel gefällig?
Kürzlich schrieb ich über Tastatur-Handys – und kontaktierte einen kleinen Android-Hersteller aus China bezüglich der Update-Politik.
Die Antwort fiel kurz aus:
We don’t update frequently.
Quelle: Suport-Anwort von Unihertz bzgl. Android-Updates
Das ist der Grund, weshalb Android teils einen dürftigen Ruf bzgl. der Versorgung mit Updates (inkl. Sicherheitspatches) hat. Nicht jeder Hersteller räumt dem nämlich eine hohe Priorität ein.
Vielleicht ändert sich das bald – zumindest für größere Hersteller.
Die EU plant zudem auch eine „Update-Pflicht“, im Rahmen derer die Versorgung mit Updates für fünf Jahre gesetzlich vorgeschrieben wird. Da bleibt spannend zu sehen, wie das praktisch ablaufen soll…
Ein anderes Thema ist dann nochmal, wie lange es dauert, bis ein Android-Sicherheitspatch für das jeweilige Smartphone zur Verfügung steht.
Für Android gibt es einen monatlichen Patchday.
Aber nur wenige Android-Hersteller (wie eben Samsung für ausgewählte Smartphones) haben selbst auch einen monatlichen Patch-Rhythmus.
Besonders schnell verteilt übrigens Google Android-Updates für die Google Pixel-Familie.
Da hat sich die Update-Politik ab dem Google Pixel 6 (und neuer) übrigens verbessert: Versprach Google früher mindestens drei Jahre lang Sicherheitsupdates, so sind es mittlerweile 5 Jahre.
Ein anderes Beispiel ist Android One (Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones) – dafür zertifizierte Handys bieten zwei Jahre Android-Major-Versions sowie drei Jahre Sicherheitsupdates.
Damit ist das Fazit für iOS vs. Android: Bei Softwareupdates ist kein einfacher Vergleich möglich.