Mini-PC - kleiner, günstiger und lüfterloser Computer auf Wunsch auch mit Windows 11
Hardware

Mini-PC: Kleine PCs als Alternative zum Desktop-PC mit Windows / MacOS / Linux

Bild: Tech Junkies / Patrick Woessner
Transparenz: Testgerät vom Shop gestellt

Mini-PCs liegen im Trend.

Glaube ich jedenfalls. Denn in eingängigen Communities und auf Shopping-Plattformen stolpert man fast zwangsweise über die kleinen PCs.

Ich kann es auch verstehen, denn ein Mini-PC hat seine Vorteile:

  • stromsparend und effizient
  • lüfterlos (zumindest aber leise sofern mit Lüfter)
  • super kompakt (ca. 20 x 20 cm)
  • günstiger Preis (naja, wie immer kommt es auf die Ausstattung an)

Nachteile gibt es zwar auch (begrenzte Möglichkeiten zum Aufrüsten, weniger Anschlussmöglichkeiten, Leistung nicht vergleichbar mit einem High-End-Desktop-PCs, ggf. Hitzeprobleme).

Doch Mini-PCs können ordentliche Leistung liefern. Auch anspruchsvolle Use-Cases sind machbar.

Ich habe mit dem T-bao T8 Plus einen aktuellen Mini-PC dem Praxistest unterzogen.

Nettop, NUC, Barebone, Stick-PC, Mac Mini – Mini-PCs im Vergleich

Was ist überhaupt ein Mini-PC?

Gute Frage – denn bis auf die Tatsache, dass ein solcher Computer kleiner als z.B. „normale“ Desktop-PCs ist, gibt es erstmal wenig Standardisierung.

Wer ein wenig stöbert, stößt dann schnell auf einige der folgenden Kandidaten.

Was ist ein Mini-PC?

NUC – steht für „Next Unit of Computing“ und wurde von Intel entwickelt. Die kompakten Computer passen in die Hand, sind jedoch trotzdem leistungsfähig und zu einem gewissen Maße aufrüstbar. Intel hat die NUCs aus dem Portfolio genommen – künftig übernimmt ASUS (siehe hier).

Barebone – ein Barebone ist kein kompletter PC. Üblicherweise besteht der Satz mindestens aus Gehäuse, Netzteil und Mainboard. Anwender können die weiteren Komponenten nach Wunsch zusammenstellen und einbauen.

Mini-ITX – der kleinste der gängigen Formfaktoren. Vorteil hier – ein solcher Build ist modular. Gehäuse, Mainboard, CPU, Grafikkarte, RAM, Festplatte usw. – die Komponenten können nach Wunsch zusammengestellt werden. Alternativ gibt es auch Fertig-PCs mit Mini-ITX-Formfaktor.

Nettop – ist eine weitere SFF (Small Form Factor)-Variante. Das Gehäuse entspricht üblicherweiße in etwa den Abmessungen eines mittelsgroßen Buches. Nettop-PCs eignen sich für leichte Arbeiten wie Web-Browsing oder Office-Anwendungen.

Stick-PC – kleiner geht es kaum. Ein Stick-PC wird direkt einen freien HDMI-Anschluss am Monitor gesteckt. Die Stromversorgung kommt per USB. Ein Beispiel ist der Intel Compute Stick (gelistet bei Amazon). In den letzten Jahren ist es ruhig um Stick-PCs geworden.

Thin-Client – ein Thin-Client ist nicht als vollwertiger PC ausgelegt. Klassischerweise läuft lokal ein schlankes Betriebssystem, die Applikationen werden auf dem Server ausgeführt.

Mac Mini – auch Apple hat etwas im Programm – der Mac Mini (gelistet bei Amazon) ist ein kleiner Computer, wenngleich kein totaler Winzling. Auch das Gewicht fällt mit über 1 kg hoch aus – dafür hat Apple Silicon (aktuell sind M2 oder M2 Pro im Mac Mini verfügbar) eben ordentlich Rechenpower.

Doch welcher ist der richtige Mini-PC?

Das kann ich so pauschal nicht sagen, es kommt auf den Use-Case an.

Ich arbeite mit einem Mac, habe also schon einen leistungsfähigen Rechner. Was ich nebenher gerne nutze, ist ein Zweitrechner für kleinere Projekte, auch auf alternativen Betriebssystemen wie Windows oder Linux.

Für mich reicht deshalb ein einfacher Mini-PC aus der 100,- bis 200,- € Preisklasse mit einer CPU aus der Intel N-Serie voll und ganz aus.

Ein solcher kleiner Computer reicht auch für Browsing oder Office-Programme.

Ansonsten kommt es wirklich auf den Use-Case an. Gaming oder Videoschnitt ist ebenfalls mit einem Mini-PC möglich – dann muss jedoch leistungsfähigere (und teurere) Hardware her.

Weiter unten zeige ich einige potenzielle Use-Cases.

Mein Mini-PC – T-bao T8 Plus mit Intel N100 Prozessor, SSD, DDR5-Arbeitsspeicher, HDMI / 4K @ 60 Hz und Windows 11 Pro

Mini-PC aus Fernost – günstig aus China

Ich probiere gerade einen günstigen Mini-PC „Made in China“ aus.

Als Prozessor kommt ein Intel N100 zum Einsatz – der ist stromsparend und vergleichsweise leistungsstark und wird demnach gern für einen kleinen Computer verwendet.

Die kleinste Variante verfügt über 8 GB RAM und eine 256 GB SSD. Ich habe mit 16 GB RAM / 512 GB SSD eine größere Ausstattungsvariante zum Testen.

Wem auch das nicht reicht: 32 GB RAM gibt es zwar nicht, jedoch kann bei den SSDs auch eine Variante mit 1 TB-Speicherplatz ausgewählt werden.

Ansonsten alles mit dabei: Der T-bao T8 Plus kommt mit:

  • Mini-PC – Überraschung 🙂
  • Netzteil
  • HDMI-Kabel
  • Montageplatte (VESA – so verschwindet der PC hinterm Monitor)
  • Kurzanleitung

Da ist eigentlich alles für den Start mit dabei.

Lieferumfang Mini-PC T-bao T8 Plus - Unboxing

Technische Daten

  • Modell – T-bao T8 Plus
  • CPU – Intel N100 (Alder Lake) – 4 Kerne
  • RAM – 16 GB DDR5 Arbeitsspeicher
  • Festplatte – 512 GB SSD
  • Anschlüsse – 3 x HDMI 2.0 (max. 4K @ 60 Hz), 2 x Gigabit-LAN / RJ45, 3 x USB-A
  • Drahtlos: WLAN 5, Bluetooth 4.2
  • Betriebssystem – Windows 11 Pro vorinstalliert

Die CPU (Intel N100) findet sich in vielen Mini-PCs – mit lediglich 6 Watt TDP gilt der 4-Kern-Prozessor als wahres Effizienzwunder.

Für meinen Use-Case reicht die CPU voll und ganz. Eine dedizierte Grafikkarte brauche ich auch nicht zwangsweise. Die CPU verfügt über ein iGPU – und zwar Intel Iris Xe Graphics.

Wer mehr will, muss auch mehr bezahlen.

16 GB RAM und 512 GB SSD – ebenfalls mehr als ausreichend für mich.

Nett wäre vielleicht noch DisplayPort, USB-C oder gar Thunderbolt 3 oder Thunderbolt 4 gewesen. In der Praxis komme ich mit HDMI und USB-A jedoch aus.

Günstiger Preis

Was kostet der T-bao T8 Plus?

Die kleinste Ausstattung (8 GB RAM, 256 SSD) gibt es für ca. 150,- €. Meine Ausstattungsvariante (16 GB RAM, 512 SSD) kostet etwas mehr – hier werden ca. 180,- € aufgerufen.

Geekbuying hat mir den Mini-PC zum Test zur Verfügung gestellt – inkl. Gutscheincode für meine Leser, womit es günstiger wird:

T-bao T8 Plus Mini PC 8GB+512GB
Gutschein: NNNMDT8P

T-bao T8 Plus Mini PC 16GB+512GB
Gutschein: NNNDET8512

T-bao T8 Plus Mini PC 16GB+1TB
Gutschein: NNNDET81T

Gutscheincodes / T-bao T8 Plus bei Geekbuying

Da kann man mit Blick auf das Gebotene nicht meckern – ich jedenfalls konnte noch keine Anwendung finden, die den T-bao T8 Plus überfordern würde.

Aber ich bin da auch realistisch. Bei High-End-Gaming oder 4K-Video-Schnitt haben selbst die besten Mini-PCs zu knabbern – dieser hier wäre überfordert.

Die Erwartungen müssen also stimmen.

Use-Cases für einen Mini-PC – günstige CPU und 8 GB RAM reichen

Ich schreibe mal locker runter, wofür sich ein Mini-PC besonders gut einsetzen lässt:

  • TV / Streaming
  • Home-Server
  • Emulator / Retro-Gaming
  • NAS
  • Software Development
  • Office-PC mit Windows 10 / Windows 11 / Linux
  • Home Automation / Smart Home
  • Personal Cloud Server
  • Firewall
  • VPN
  • Ad-Blocking
  • Home Security
  • Backup und Archivierung

Grundsätzlich gilt: Mini-PCs verfügen über genug Rechenpower für diese Use-Cases.

Die Liste ist natürlich nicht abschließend.

Wer etwas Inspiration vor dem Kauf eines Mini-PCs sucht, kann sich z.B. den Self-Hosting-Guide zu Gemüte führen – eine kurierte Liste mit Vorschlägen für das Selbsthosting von Software.

Ansonsten gibt es auch High-End-Hardware auf dem Markt. Damit lassen sich auch Use-Cases wie:

  • Bildbearbeitung
  • Audioproduktion
  • Videoschnitt
  • Gaming (bis hin zu AAA-Games)
  • Machine Learning / AI
  • Crypto-Mining / Staking

Deshalb meine Empfehlung: Erst über den Use-Case und die jeweiligen Systemanforderungen informieren und anschließend den Mini-PC kaufen 😉

Gamer z.B. genau schauen, dass die Leistung passt. Da sind ordentliche Grafikkarten von AMD oder Nvidia ein Must-Have – also gleich nach einem Mini-PC mit dedizierter Grafikkarte schauen.

Nachteile Mini-PC

Einige Nachteile gibt es auch – und die will ich nicht verschweigen.

  • Komponenten wie CPU oder RAM sind oft verlötet.
  • Kleines Gehäuse bedeutet tendenziell – schlechtere Kühlung, ggf. Hitzeprobleme.
  • Aufrüstung nur eingeschränkt möglich (gerade bei verlöteten Komponenten).
  • Beim Import aus einem Mini-PC aus China kommt dann ggf. noch hinzu: Einhaltung hiesiger Elektronikvorschriften, Garantie, Kundendienst nach dem Kauf.
  • Übliche Mini-PCs sind für Use-Cases wie High-End-Gaming nicht geeignet (oft werden Mobilprozessoren verbaut, keine dedizierte Grafikkarte).
  • Gerade da eine Aufrüstung nicht ohne weiteres möglich ist: Kauf mit ungenügenden Spezifikation kann nicht mehr ausgebügelt werden.

Es kommt also darauf an, wofür der kleine PC genutzt werden soll.

Alternativen zum Desktop – die besten Mini-PCs sind leistungsstark und geeignet für Gaming

Der Markt ist mittlerweile riesig.

Ich habe hier mal einige Beispiele zusammengestellt, die das zeigen sollen.

Mini-PCs kommen in vielen Varianten – von Apple gibt es den Mac Mini, Intel hat seine NUCs (künftig von ASUS), weiterhin gibt es einige interessante Refurbished-PCs (gebraucht – lassen sich teils günstig kaufen) – meist mit Windows 10 bzw. Windows 10 Pro, bis hin zur hochwertig ausgestatteten Mittelklasse- und High-End-PCs aus dem Jahr 2023.

Letztere halten je nach Ausstattung auch für anspruchsvolle Gamer einiges an Leistung bereit.

Aktuelle Klein-PCs / Neuware

Ältere Computer inkl. Gebraucht / Generalüberholt / Refurbished

Einige aus der Liste haben mehr Power – und kommen als Alternative zum Desktop-PC in Frage.

Andere sind günstig – z.B. für Use-Cases mit moderatem Workload, als Bastelrechner oder als günstiger Home-Server. Hier gilt es beim Kauf abzuwägen, was genau gebraucht wird.

Anschließend lohnt sich ein Preisvergleich.

Patrick Woessner

Ich bin Patrick und hier blogge ich zu verschiedenen Themen rund um Technik, Gadgets und mehr. Früher hatte ich gleich mehrere Blogs zu diesem Thema. Mittlerweile steht Tech Junkies im Mittelpunkt.

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