Währung in Venezuela - Landeswährung ist der Bolívar, doch der US-Dollar darf in der Reisekasse nicht fehlen
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Venezuela – Währung, Bezahlen, Kreditkarte: Ein Leitfaden für Reisende

Bild: Tech Junkies / Patrick Woessner

Geplagt von einer anhaltenden Wirtschaftskrise, hält Venezuela die ein oder andere Überraschung für Reisende bereit.

Neben der Landeswährung Bolivar ist der US-Dollar mittlerweile nicht mehr wegzudenken.

Mit der Kreditkarte kann man (fast) überall bezahlen, jedoch gibt es die ein oder andere Besonderheit.

Währung in Venezuela

Zwei Währungen: Bolívar und US-Dollar

In Venezuela gibt es zwei Währungen.

Die eigentliche Landeswährung ist der Bolívar, genau genommen der Bolívar Soberano (VES). Die Währung ist noch recht jung, wurde erst 2018 im Rahmen einer Währungsreform als Nachfolger des Bolívar Fuerte (VEF) eingeführt.

Mittlerweile spielt der US-Dollar als Parallelwährung eine bedeutende Rolle.

Viele Geschäfte geben die Preise direkt in US-Dollar an. In der nähe der Kasse findet man den Umrechnungskurs des jeweiligen Tages – naja, sofern sich das Geschäft die Mühe macht.

Wechselkurs Bolívar / US-Dollar

Größere Beträge bezahlt man direkt in US-Dollar. Der Bolívar wird eher für Kleinbeträge (z.B. ein Ticket im Bus, Essen in der Straße…) verwendet.

Ausnahme sind Kartenzahlungen – die erfolgen grundsätzlich in Bolívar. Dazu später mehr.

Weiterhin wird das Wechselgeld stets in Bolívar ausgegeben. Der Grund dafür ist, dass US-Dollar-Münzen in Venezuela nicht im Umlauf sind.

Weitere Währungen in Venezuela

Wäre eine Parallelwährung nicht schon kompliziert genug, so wird in der Grenzregion zu Kolumbien auch der kolumbianische Peso (COP) akzeptiert.

Je weiter man jedoch von der Grenze aus ins Landesinnere reist, desto unwahrscheinlicher wird es, dass Händler sich noch für Pesos begeistern lassen.

Soweit ich weiß, ist es in der Nähe der Grenze zu Brasilien auch möglich, dass der brasilianischen Reais (BRL) verwendet wird. Das ist jedoch weniger verbreitet.

Die wirtschaftlichen Verbindungen zu Kolumbien sind die engsten.

Wechselkurse und Schwarzmarkt

Es gibt einen offiziellen Wechselkurs von der Zentralbank.

Wechselkurs der venezolanischen Zentralbank (BCV) - Bolívar in EUR, CNY, TRY, RUB und USD
Bild: Screenshot / Quelle: Webseite der Banco Central de Venezuela

Der offizielle Wechselkurs lag zunächst unter dem Schwarzmarktkurs (bei meiner letzten Reise ca. 10%), den diverse Webseiten und Social-Media-Accounts tagesaktuell (aber inoffiziell) berechnen.

Die Bevorzugung von US-Dollar macht sich im Alltag teils bemerkbar.

So kommt es durchaus vor, dass der ein Wirt oder ein Verkäufer ein „Sonderangebot“ erwähnt – gültig bei Barzahlung in US-Dollar.

Parallelwährung US-Dollar

Die parallele Nutzung von Bolívar und US-Dollar in Venezuela erinnert an Kambodscha.

Dort wird parallel mit Riel und US-Dollar bezahlt – und wie in Venezuela auch, hat die eigentliche Landeswährung eher Bedeutung für Kleinstbeträge. Vorzugsweise und bei großen Beträgen wird in US-Dollar bezahlt.

In Venezuela hat man es aber unterm Strich schwieriger – Geldautomaten, die US-Dollar ausgeben, gibt es nicht und die Karten-Terminals rechnen ebenfalls nicht US-Dollar ab – beides ist der Fall in Kambodscha.

Neben diesen beiden Ländern gibt es noch einige weitere, in denen der US-Dollar als Zweitwährung genutzt wird, auch wenn dies offiziell nicht anerkannt ist – z.B. Myanmar.

Am besten mit US-Dollar bezahlen?

Also einfach ordentlich Bargeld (und zwar in US-Dollar) mitnehmen?

Soweit würde ich dann auch nicht gehen.

Die Sicherheit in Venezuela ist auch ein wichtiges Thema. Deswegen würde ich nicht dazu raten, für die zweiwöchige Reise z.B. 5.000,- US-Dollar in die Tasche zu packen.

Und die Tasche wir schnell voll. Eine 50 oder 100 Dollar-Banknote wird man kaum los. Selbst auf eine 10 oder 20 Dollar-Banknote kann es schwierig werden, dass passende Wechselgeld zu bekommen.

Perfekt sind 5er oder 1er Geldscheine – und damit wird das Bündel schnell groß.

Eine gewisser Bargeldvorrat sollte jedoch unbedingt mit.

In Venezuela selbst kommen Reisende nicht ohne weiteres an US-Dollar. Geldautomaten geben (wenn sie funktionieren) Bolívar aus.

Bezahlung per Kreditkarte (oder Debit-Karte)

Nutzung von ausländischen Kreditkarten

In Venezuela kann problemlos mit Kreditkarten wie Visa oder MasterCard bezahlt werden. Das gilt auch dafür, wenn die Kreditkarte im Ausland ausgestellt wurde (und für Debit-Karten).

Es empfiehlt sich jedoch, sich dazu bei der Bank zu informieren.

Zahlreiche Länder haben Sanktionen gegen Venezuela aufgelegt – und diese können auch Finanztransaktionen betreffen.

Jedenfalls gibt es einige Anbieter, die Transaktionen in Venezuela nicht unterstützen. Ein prominentes Beispiel ist z.B. das FinTech Revolut, welches Venezuela auf einer Sperrliste führt.

Kartenzahlung in Venezuela

Die Akzeptanz von Kreditkarten und Debit-Karten ist hervorragend.

Selbst ein Kilo Kochbananen, erworben direkt von der Ladefläche eines LKWs am Straßenrand, kann auf Wunsch per Karte bezahlt werden 🙂

Eine Besonderheit ist, dass Karten-Terminals die Cedula-Nummer abfragen. Die Cedula ist die nationale Identifikationsnummer der Venezolaner. Eine solche hat man als Tourist nicht.

Für ausländische Karten sollte die Eingabe eigentlich nicht erforderlich sein. Selbst in touristischen Gebieten wurde ich jedoch danach gefragt.

Die Reisepassnummer lässt sich nicht ohne weiteres nehmen, denn Buchstaben werden nicht unterstützt. Darauf muss man sich also einstellen.

Die Eingabe des PIN-Codes am Terminal läuft in Venezuela üblicherweise anders als gehabt.

In dem Andenstaat ist es üblich, dass der Verkäufer nach der PIN fragt, man diese mitteilt und der Verkäufer diese am Terminal eingibt.

Das ist kein Betrugsversuch, sondern örtliche Gepflogenheit.

Die PIN sollte ein geheimes Merkmal sein, weshalb ich mich nicht damit anfreunden kann. Ich habe deshalb stets höflich gefragt, ob ich die PIN bitte selbst eingeben kann.

Dem wurde dann auch stets entsprochen.

Weiterhin wichtig – das kontaktlose Bezahlen ist in Venezuela noch nicht verbreitet. Deswegen ist es wichtig, die physische Karte mitzuführen. Apple Pay oder Google Pay helfen nicht.

Währung bei Kartenzahlungen

Zahlt man per Karte, wird grundsätzlich in der Landeswährung Bolívar Soberano (VES) abgerechnet.

Banken verwenden die Zentralbankkurse mit den üblichen Abschlägen.

Bild: Screenshot / Zahlung per Kreditkarte in der DKB App

Eine vernünftige Reisekreditkarte ohne Auslandseinsatzgebühr empfiehlt sich, um zusätzliche Kosten während dem Venezuela-Urlaub zu vermeiden.

Fazit – Cash & Card für die Venezuela-Reise

Für eine Reise nach Venezuela sollte man US-Dollar in bar mitbringen und zusätzlich eine Kreditkarte oder Debitkarte ohne Auslandseinsatzgebühr nutzen.

Grundsätzlich gilt „cash is king“ (und zwar in US-Dollar), jedoch möchte ich niemandem dazu raten, mit einer Tasche voller Bargeld auf die Reise zu gehen.

Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass kleine Banknoten gefragt sind (andernfalls wird es schwierig, Wechselgeld zu bekommen).

Aus Gründen der Sicherheit und des Komforts würde ich deshalb ein angemessene Menge Bargeld sowie eine funktionierende Kreditkarte (oder Debit-Karte) unter Beachtung der Besonderheiten bzgl. Kartenzahlung in Venezuela mitführen.

Patrick Woessner

Ich bin Patrick und hier blogge ich zu verschiedenen Themen rund um Technik, Gadgets und mehr. Früher hatte ich gleich mehrere Blogs zu diesem Thema. Mittlerweile steht Tech Junkies im Mittelpunkt.

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